Sonntag, 16. März 2014
Dienstag, 11. März 2014
Sonntag, 9. März 2014
Sonntag, 2. März 2014
Donnerstag, 27. Februar 2014
Europa sind wir
Draußen ist Karneval und ich liege krank im Bett und lese diesen berührenden Text von Carolin Emcke über Flüchtlinge in Deutschland.
"Sie haben unterschiedliche Strategien, der Zeitschleife aus Ohnmacht, Angst und Trauer zu entkommen, die drei kurdischen Flüchtlinge aus Syrien. Ghayeb Youssouf, 31, hat den Tag eingeteilt in kleine Stücke aus Struktur und Illusion: Er steht jeden Morgen um 7 Uhr auf, als habe er geschlafen, er wäscht sich in den schäbigen Duschräumen, als mache er sich frisch, er frühstückt um 7.30 Uhr in Haus 3, als habe er Hunger, und danach versucht er, sich zu beschäftigen, als könne er die Gedanken auf etwas fokussieren, das nicht aus Tod und Vertreibung besteht. Hussein Mohammed, 28, rührt den Tag nicht an, als könne er ihn im Ganzen schneller überwinden: Er steht so spät auf, wie es die Schmerzen im Stumpf seines amputierten Beins erlauben, das Frühstück lässt er ganz aus, er dehnt die Leere, als würde sie so irgendwann platzen. Abdulkadar Mustafa, 34, hält sich an Hussein, er weicht, wenn er darf, nicht von seiner Seite, er räumt auf, kocht Tee und ist dankbar, wenn er geduldet wird, denn das ist er nicht gewohnt. Abdul stottert. Bis zu seinem 13. Lebensjahr war er kaum außerhalb seines Elternhauses. Aus Angst vor Spott und Misshandlungen."
"Sie haben unterschiedliche Strategien, der Zeitschleife aus Ohnmacht, Angst und Trauer zu entkommen, die drei kurdischen Flüchtlinge aus Syrien. Ghayeb Youssouf, 31, hat den Tag eingeteilt in kleine Stücke aus Struktur und Illusion: Er steht jeden Morgen um 7 Uhr auf, als habe er geschlafen, er wäscht sich in den schäbigen Duschräumen, als mache er sich frisch, er frühstückt um 7.30 Uhr in Haus 3, als habe er Hunger, und danach versucht er, sich zu beschäftigen, als könne er die Gedanken auf etwas fokussieren, das nicht aus Tod und Vertreibung besteht. Hussein Mohammed, 28, rührt den Tag nicht an, als könne er ihn im Ganzen schneller überwinden: Er steht so spät auf, wie es die Schmerzen im Stumpf seines amputierten Beins erlauben, das Frühstück lässt er ganz aus, er dehnt die Leere, als würde sie so irgendwann platzen. Abdulkadar Mustafa, 34, hält sich an Hussein, er weicht, wenn er darf, nicht von seiner Seite, er räumt auf, kocht Tee und ist dankbar, wenn er geduldet wird, denn das ist er nicht gewohnt. Abdul stottert. Bis zu seinem 13. Lebensjahr war er kaum außerhalb seines Elternhauses. Aus Angst vor Spott und Misshandlungen."
Samstag, 22. Februar 2014
Sonntag, 9. Februar 2014
Sonntag, 2. Februar 2014
Dienstag, 21. Januar 2014
Lyrik by Joachim Ringelnatz
Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
eine Kachel aus meinem Ofen schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei--verjährt--
doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
ist leise.
Die Zeit entstellt alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache in einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
Ich würde dir ohne Bedenken
eine Kachel aus meinem Ofen schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei--verjährt--
doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
ist leise.
Die Zeit entstellt alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache in einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
Mittwoch, 15. Januar 2014
Samstag, 11. Januar 2014
Filmtipps
(1) Monsieur Lazhar
Für schlechte Zeiten sammle ich auf meiner Festplatte Filme, die ich irgendwann mal gucken werde. Nun habe ich endlich diesen wunderbaren Film geschaut, der noch lange nachhallt. In einer kanadischen Schule versuchen die SchülerInnen und der neue Lehrer mit den Ereignissen der Vergangenheit umzugehen. Monsieur Lazhar merkt schnell, dass er den Kindern für ihre Trauer einen Raum geben muss und stößt dabei auf Widerstände. Sehr schöner, oft lustiger, machmal trauriger, Film.
(2) Her
Wir danken dem Internet für die Möglichkeit Filme, die noch nicht im Kino laufen, trotzdem zu schauen. Ich konnte nicht warten und der neue Spike Jonze Film ist so toll, wie ich gehofft hatte. Theodore lebt nach einer Trennung traurig und einsam vor sich hin. Sein Leben ändert sich, als er sich in das Computer System - Samantha - verliebt. Die Geschichte ist irgendwie schräg futuristisch in einem altmodischen 50/60er Jahre Setting. Eigentlich gehts aber um die Frage, brauchen wir noch reale Menschen, um glücklich zu sein?
(3) Inside Llewyn Davis
Ich würde ja behaupten, der neue Film der Coen-Brüder ist mehr ein Gefühl, als eine Geschichte. Das Gefühl entsteht durch wunderbare Musik und stimmige Bilder. Man kann ja auch irgendwie nicht nichts fühlen, wenn Llewyn Davis, der Hauptdarsteller mit einer Katze im Arm in der Tube durch New York fährt, auf der Suche nach einem Schlafplatz und dem nächsten Glück.
Für schlechte Zeiten sammle ich auf meiner Festplatte Filme, die ich irgendwann mal gucken werde. Nun habe ich endlich diesen wunderbaren Film geschaut, der noch lange nachhallt. In einer kanadischen Schule versuchen die SchülerInnen und der neue Lehrer mit den Ereignissen der Vergangenheit umzugehen. Monsieur Lazhar merkt schnell, dass er den Kindern für ihre Trauer einen Raum geben muss und stößt dabei auf Widerstände. Sehr schöner, oft lustiger, machmal trauriger, Film.
(2) Her
Wir danken dem Internet für die Möglichkeit Filme, die noch nicht im Kino laufen, trotzdem zu schauen. Ich konnte nicht warten und der neue Spike Jonze Film ist so toll, wie ich gehofft hatte. Theodore lebt nach einer Trennung traurig und einsam vor sich hin. Sein Leben ändert sich, als er sich in das Computer System - Samantha - verliebt. Die Geschichte ist irgendwie schräg futuristisch in einem altmodischen 50/60er Jahre Setting. Eigentlich gehts aber um die Frage, brauchen wir noch reale Menschen, um glücklich zu sein?
(3) Inside Llewyn Davis
Ich würde ja behaupten, der neue Film der Coen-Brüder ist mehr ein Gefühl, als eine Geschichte. Das Gefühl entsteht durch wunderbare Musik und stimmige Bilder. Man kann ja auch irgendwie nicht nichts fühlen, wenn Llewyn Davis, der Hauptdarsteller mit einer Katze im Arm in der Tube durch New York fährt, auf der Suche nach einem Schlafplatz und dem nächsten Glück.
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